Untersuchungen zu einem kooperativen Zuchtprogramm der Rasse Holstein-Friesian Sven König Taschenbuch Deutsch 2002 - Paperback

Insbesondere in den letzten Jahren hat der Konkurrenzkampf um Marktanteile im Besamungsbereich der deutschen Milchrinderzucht stetig zugenommen. Rückläufige Besamungszahlen durch Leistungssteigerung und Milchquote sind hierfür als Gründe zu nennen. Zusätzlich hat sich die Wettbewerbssituation in den letzten Jahren verschärft, da der Wettbewerb sich von der nationalen auf die internationale Ebene ausgedehnt hat. Ziel der Zuchtverbände muss es daher sein, kostengünstige und effiziente Zuchtprogramme zu gestalten. Im Prozess der Globalisierung sind kleine Zuchtprogramme nicht mehr konkurrenzfähig. Die Zusammenarbeit von Alta Genetics und Landmark über die Grenzen von Kanada und den USA hinweg oder die Internationalisierung von ABS sind Beispiele für Zusammenschlüsse privater Organisationen zu Beginn der 90er Jahre. Die Kooperation von genossenschaftlichen Besamungsorganisationen in Holland Genetics zur Durchführung eines gemeinsamen Zuchtprogramms hat in der niederländischen Rindviehzucht stattgefunden. In Deutschland gründeten, um alle Aktivitäten in einem Zuchtprogramm zu koordinieren und einheitlich durchführen zu können, fünf Rinderzuchtorganisationen (Rinderproduktion Berlin- Brandenburg (RBB), Rinderproduktion Niedersachsen (RPN), Rinderzucht Mecklenburg- Vorpommern (RMV), Rinderzucht Schleswig-Holstein (RSH), Zuchtrindererzeugergemeinschaft Hannover (ZEH)) im Jahre 1998 die Nord-OST-Genetik. Das gleiche Interesse verfolgt die im August 1999 gegründete TopQ-Kooperation, bestehend aus dem Rinderzuchtverband Sachsen-Anhalt (RSA), dem Landesverband Thüringer Rinderzüchter (LTR), der Rinder-Union-West (RUW), der Weser-Ems-Union (WEU) und der Zucht- und Besamungsunion Hessen (ZBH). In der vorliegenden Arbeit soll eine Studie über ein modernes Milchrinderzuchtprogramm durchgeführt werden, die in einigen praktischen Detailfragen auf die Rahmenbedingungen der TopQ-Kooperation abgestimmt ist.